Dachsteinrunde • Dachsteinregion OÖ/Stmk/Sbg
Sie haben es wirklich zusammengebracht: Drei österreichische Bundesländer schlossen sich zusammen um eine gemeinsame Strecke zu vermarkten. Eigentlich unglaublich, dass so etwas doch noch möglich ist…
Die Strecke selbst führt durch eine der schönsten Alpenregionen Österreichs, ist in drei Tagesetappen sehr gut zu bewältigen, wenngleich die angegebene Streckenlänge sowie das Höhenprofil teilweise stark von der Realität abweichen – zu stark für meinen Geschmack, deshalb auch der Halbstern, sonst wären es fünf volle geworden. Der Streckenverlauf selbst ist ausgewogen, aber keinesfalls, wie teilweise propagiert, für die ganze Familie geeignet. Vielmehr werden sportliche Fahrer angesprochen, die auch einen nicht zu unterschätzenden Grad an Kondition mitbringen sollten. Schließlich gilt es doch täglich mehr als 1200 Hm auf etwa 60km zu überwinden, die teilweise sehr knackig sein können. Dem enstprechend auch nicht als Anfangstour zu empfehlen. Der beste Zeitpunkt der Befahrung ist wohl Früh- oder Spätsommer (Mai, Juni und September, Oktober), der höchste Punkt liegt etwa bei 1500m, weshalb man die Schneefallgrenze zu diesen Zeiten nicht erreichen sollte. Ein Großteil der Hütten und höher gelegenene Jausenstationen öffnet aber erst am 1. Juni seine Pforten.
Das angebotene Package um ca. €150.- für drei Nächte mit Frühstück inkl. Gepäcktransport und (ungenauen) Kartenmaterial ist sein Geld auf jeden Fall wert – vor allem weil es an jedem beliebigen Tag buchbar ist. Als Einstiegspunkt empfiehlt sich wie vorgeschlagen Bad Goisern, weil dadurch die Strecke sehr gut gesplittet werden kann. Pro Etappe muss man bei gemütlichen aber nicht allzu langsamen Antritt etwa vier bis fünf Stunden Nettofahrzeit rechnen. Die Tour selbst ist teilweise nur unzureichend beschildert, deckt sich aber mit Teilstrecken anderer Touren.
Wie für jede größere Tour ist es empfehlenswert neben ausreichenden Trinkreserven (mind. 3 Liter), entsprechendes Werkzeug auch Ersatzteile wie Ersatzschläuche, u. evtl. Seilzüge mtizunehmen, da die Strecke teilweise auf sehr steinigen Untergrund in abgelegenen Regionen geführt wird.
Links: www.touristik.at, Bilder und Höhenprofile, Befahrungen zeigen
Tipps
Hier einige Tipps, die das Vergnügen der Dachsteintour auch zu solchem werden lassen:
- Die in den Reiseunterlagen enthaltene Karte ist leider in einem relativ großen Maßstab (1:75000). Das Höhenprofil ist viel zu ungenau, die Streckenlänge von 175km schlichtweg falsch. Speziell die dritte Etappe hat gut 15 Kilometer mehr.
- Die Tour ist in drei Tagen zu schaffen, ambitionierte Fahrer mögen auch nur zwei Tage brauchen (Aufteilung Bad Mitterndorf – Viebergalm – Gröbming – Annaberg; Annaberg – Bad Goisern – Bad Mitterndorf). Gemütlich ist es dann aber nicht mehr…
- Immer für genug Trinkreserven sorgen. Ich bin mit 3 Liter Wasser und einem Liter Isotrink bei sommerlichen Temperaturen ohne Probleme durchgekommen. Ebenso ist es auf alle Fälle empfehlenswert, sich mit entsprechend energiereicher Nahrung (Energieriegel) zu versorgen. Zwar gibt es genug Möglichkeiten entlang der Strecke in den Tälern Vorräte aufzufüllen (Geld nicht vergessen!), allerdings haben in den entlegenen Regionen nicht alle Gasthöfe/Almen immer offen.
- Die teilweise steinige Streckenführung kann schnell einmal zu einem kaputten Reifen führen, weshalb neben der Mitführung von Werkzeug evtl. auch ein Ersatzschlauch zu empfehlen ist.
- Großteils ist die Strecke offen für Sonneneinstrahlung, daher unbedingt speziell im Hochsommer entsprechende Vorkehrungen treffen (Trinkreserven, Sonnencreme, evtl. Kopftuch).
- Die Kamera unbedingt mitführen. Das Naturerlebnis ist wirklich beeindruckend, sofern man sich dafür auch Zeit nehmen will.
- Im Sommer sind die meisten Seen entlang der Strecke durchaus als Badeseen für ein kurze Abkühlung geeignet.