Es ergibt sich ein ganz schöner Haufen Schachteln, wenn man sich alle Teile gemäß dem Bauvorschlag anschafft. Entsprechend darf man sich getrost einen halben Tag einplanen um den reinen Hardwareaufbau zu bewerkstelligen.
Es sei noch auf die Tipps und allgemeine Hinweise, benötigtes Werkzeug sowie den Haftungsausschluss aus dem Artikel über den PC Bau 2010 hingewiesen, die natürlich nach wie vor ihre sinngemäße Gültigkeit haben.
Wichtig!
Bevor man sich an die Montage macht, unbedingt für die Ableitung von statischen Aufladungen vorsorgen. Dies wird am besten durch eine Antistatikmatte und ein entsprechendes Armband am Arbeitsplatz erreicht.
Gehäuse und Stromversorgung
Wie bei jedem PC Bau beginnt man sich zuerst einmal mit dem Gehäuse vertraut zu machen. Das Corsair bietet allerhand netter Features, die es zu erkunden gilt. Alle noch notwendigen Schrauben befinden sich ein einer Verpackung eingeclipst in einen der Laufwerksschächte. Die Anleitung selbst enthält sonst nur recht wenig Informationen.
Sämtliche Laufwerksschächte sind grundsätzlich mit einem Schraublossystem versehen, die internen Für HDD und SDD noch dazu mit gummigelagerten Stiften.
Das integrierte Kabelmanagement leitet die Mainboard und Laufwerkskabel durch die rechte Seitenwand, es besitzt dazu drei praktische Gummiöffnungen in der Backplane. Damit lässt sich mühelos eine saubere Verkabelung bewerkstelligen.
Für das Frontpanel sind die entsprechenden Kabel sowie der USB 3.0 Frontanschluss bereist vorverlegt und erscheinen an jener Position in Bezug zum Mainboard wo sie gemäß ATX Spezifikation Anschluss finden sollten.
Zusätzlich befinden sich drei 120er Lüfter mit Dreikabelanschluss vorinstalliert. An der Front und im Boden gibt es Staubfilter. Grundsätzlich wird dadurch frische Luft von unten vorne angesaugt und hinten oben ausgeblasen.
Hat man sich das empfohlene Dämmungsset angeschafft, kann man damit beginnen, dieses einzubauen. Wie in der dazugehörigen Anleitung vorgesehen, sollte man die Dämmung aufgrund der zu erwartenden Wärmeabgabe nur bis zur Stufe eins ausführen. Generell sollte man beim Belüftungskonzept einige Grundlagen beachten.
Für den Einbau des Netzteils gibt es nicht viel zu beachten, abgesehen von der Einbaulage: dazu ist das Netzteil liegend im untersten Bereich einzubauen, mit dem Lüfter nach unten zeigend. Dadurch hat das Netzteil seinen eigenen Luftaustausch, indem kühle Frischluft von unten angesaugt und warme Abluft nach hinten ausgeblasen wird.
Das Netzteil hat zwei fixe Verkabelungen für den ATX Mainboardanschluss und die CPU Verbindung. Erstere wird bis zur oberen Gummidurchführung gelegt, letztere bis zum offenen Durchbruch ganz hinten oben.
Mainboard, Speicher, CPU
Das Mainboard ist im Auslieferungszustand praktisch in Schaumgummi eingewickelt, dies sollte man vorerst mal belassen um die entsprechende Kräfte bei der CPU-, Speicher- und vor allem CPU-Kühlermontage abzufedern.
Begonnen wird mit dem Einbau der CPU. Entsprechende Anleitung befindet sich im Mainboardhandbuch, defacto kann man nicht viel falsch machen. Zuerst die CPU Halterung am Mainboard öffnen und dann die CPU in vorgegebener Position (auf das Dreieck achten) einsetzen. Die Platine mit dem Die passt ohnehin nur in einer Position. Danach in umgekehrter Reihenfolge die Halteklammern schließen und die Schutzabdeckung entfernen.
Jetzt wird es etwas trickreicher: die CPU Kühlermontage steht an. Ich habe mich nach langem hin und her dafür entschieden, dass der überstehende Teil des Kühlers in Richtung Gehäusedach zeigt. Dadurch wird der erste PCIe Slot nicht belegt und auch der Kühlkörper selbst überragt nicht die Speicherslots (trotzdem wird es später mit den montierten Lüftern eng). Für die Montage des Kühlkörpers selbst einfach der zugehörigen Anleitung folgen jedoch noch nicht die zugehörigen Lüfter anbauen.
Nun erfolgt das Einsetzen der Speichermodule. Aufgrund der quad channel Architektur sind gemäß Empfehlung des Mainboard Handbuchs die Slots A1, B1, C1 und D1 (alle schwarz) zu besetzen. Dadurch sind jeweils zwei Slots rechts als auch links des Kühlers belegt. Durch die Kühlaufsätze auf den Speicherriegeln wird es von der Abständen her schon recht eng, entsprechend muss einer der beiden Lüft etwas nach oben versetzt werden. Dadurch ragt dieser aus der Gehäuseflucht ein paar Millimeter hervor, was aber aufgrund der transparenten Seitenscheibe unproblematisch ist.
Tipp
Wer es nicht wagt ein wenig die Toleranzen zu überdehnen, sollte andere Speicherriegel bevorzugen, die ohne Heatspreader auskommen.
Nun erst werden die Lüfter montiert. Dabei achten, dass die Luftstromrichtung passt (in Richtung Backplane). während der mittlere Lüfter einfach zu montieren ist, muss man sich entscheiden, den zweiten entweder rechts oder links anzubauen. Unabhängig davon muss man diesen ein wenig versetzen, da dieser sonst auf den Kühlrippen der Speicherriegel aufliegt – dank der Fixierungsklammern ist das aber kein Showstopper.
Beim Anschluss der Lüfter an das Mainboard kann man mit dem Y-Kabel den PWM Anschluss verwenden.
Info
Beide TY-141er Lüfter haben grundsätzlich vollbelegte PWM Anschlüsse, also vier PINs. Wenn das Mainboard, so wie das selektierte AsRock aber nur einen 4 poligen Anschluss bietet, muss man das beigelegte Y-Kabel verwenden.
Nicht nervös werden, wenn dabei nur ein Ende mit vier Kabeln versorgt wird. Das liegt daran, dass nur von einem Lüfter alle PINs zum MB Anschluss geführt werden können (+12V, GND, Tacho, PWM), während vom zweiten nur das PWM Signal belegt ist (Tacho aber wegfällt) da die Drehzahl eines Lüfters für das Mainboard zur Aussteuerung ausreicht.
Damit ist das Mainboard fertig zum Einbau in das PC Gehäuse. Dazu wird zuerst in des Gehäuse die silberne Anschlussbackplane von innen eingeclipst. Hier ist vor allem auf die korrekte Positionierung der Masselaschen zu achten. Das Mainboard wird dann entsprechend auf die vorgesehen Abstandsbolzen der Gehäusebackplane gesetzt und mit dem im Lieferumfang des Gehäuses vorhandenen schwarzen Schrauben befestigt.
Jetzt kann man sich dem Anschluss der bereits vorverlegten Frontpanelkabel widmen. Der korrekte (sic!) Anschluss wird im Mainboardhandbuch beschrieben. Die Kabel selbst sind eindeutig beschriftet. Für die USB 3.0 Frontanschlüsse wird zwar ein zusätzliches Adapterkabel mitgeliefert, das aber nicht verwendet werden muss, da das Mainboard dafür einen eigenen Anschluss anbietet.
Die drei Gehäuselüfter können mit den Chassis Fan Anschlüssen des Mainboards verbunden werden.
Schließlich sind noch die Stromanschlüsse am Mainboard (1x ATX und 1x CPU) anzustecken.
Laufwerke
Der Einbau für die Laufwerke (BluRay, HDD und SSD) erfolgt nach einer einfachen Regel:
- optische Laufwerke von oben nach unten (Ergonomie) in den externen 5.25 Zoll Schächten
- Festplatten von unten nach oben (Kühlung) in den internen 3.5 Zoll Schächten
- SSDs in den oberen internen 3.5 Schächten mit Respektabstand zu den Festplatten (Kühlung)
Das Gehäuse bietet für alle Laufkwerksschächte schraublose Verbindungen. Die SSD wird zusätzlich mit einer Adapterplatte montiert. Die Anschlüsse der internen Laufwerke zeigen in Richtung Backplane (also nach rechts von Gehäusevorderseite aus gesehen).
Für den Anschluss der Laufwerke verwendet man für die Stromanschlüsse zwei Kabel vom Netzteil – eines für das BluRay Laufwerk und eines für HDD und SSD, am besten mit abgewinkelten Steckern. Die Kabel sind dazu über das Kabelmanagement zu verlegen, hier macht sich der modulare Aufbau des Netzteils bezahlt. Die Verwendung von getrennten Kabel für das optische Laufwerk und die HDD/SSD macht auch Sinn, da das optische Laufwerk bei Brennvorgängen deutlich mehr Last zieht als die beiden anderen Laufwerke zusammen – abgesehen vom einfacheren Verlegen.
Für die SATA Kabel sind die RAID fähigen, unteren sechs Anschlüsse zu verwenden (siehe Mainboard Handbuch, die oberen vier könnten nicht verfügbar sein und sind auch nicht RAID fähig). Wiederum sollten abgewinkelte Stecker Verwendung finden, speziell für HDD und SSD.
Grafikkarte
Zum Schluss wird nun das Prunkstück eines jeden Gamer PC’s eingesetzt: die Grafikkarte. Das gewählte Modell von Gigabyte benötigt zwei Expansion Slots – was aber heutzutage kein Problem darstellt – die entsprechenden Slotbleche sind natürlich zuvor zu entfernen. Aufgrund der gewählten Einbaurichtung des CPU Kühlers kann die Karte wie im MB Handbuch empfohlen in den ersten PCIe Slot eingesetzt werden. Danach ist noch per separatem Kabel die Stromversorgung sicherzustellen – mittlerweile ab Mid Range Karten ebenfalls Standard. Die Gigabyte benötigt dabei einen 8fach (6+2) und einen 6fach Stecker.
Erster Testlauf
Bevor man das Netzteil einschaltet, sollten nochmals alle Anschlüsse überprüft werden. Vor allem auch auf Gängigkeit der vielen Lüfter achten, sodass diese nicht unnötig durch Kabel oder ähnlichem blockieren. Schließlich kann man noch Tastatur und Bildschirm anschließen und einen ersten Bootversuch starten.
Das Board bietet zwar auch noch PS/2 Anschlüsse, dennoch ist es sehr wahrsheinlich, dass Maus und Tastatur per USB Verbunden werden. Dann ist darauf zu achten, die obersten zwei USB Anschlüsse direkt (ohne Hub) zu verwenden, da diese vom UEFI direkt angesteuert werden und damit selbiges auch über Maus und Tastatur noch vor Booten des Betriebssystems verwendet werden kann.
Mein Board kam mit der UEFI Version 1.30. Nachdem das x99 Chipset noch recht frisch ist, sind weitere Updates in den kommenden Monaten zu erwarten. Hat man noch kein Betriebssystem installiert, ist die einfachste Methode per „Internet Flash“. Dazu muss der Rechner natürlich eine funktionierende Verbindung ins Internet haben (IP per DHCP zugewiesen). Bei den ersten Versuchen blieb diese Funktion jeweils nach dem Download der neuen Version stecken, ein Hinweis aus dem Internet lieferte die Lösung: Im BIOS mittels der Taste F4 einfach Audio abschalten, dann funktioniert auch das Update reibungslos.
Die erste Einstellung, die man gleich mal modifizieren sollte, ist die Wartezeit beim System Prompt, da der Default Wert von einer Sekunde für das Mad Catz Keyboard zu kurz ist um zu initialisieren – dann kommt man nicht mehr ins UEFI Setup und das Betriebssystem wird immer gebootet.
Update 120.12.14:
In Bezug auf den Anschluss der Massenspeicher HDD/SSD sei auch auf einen Artikel zum Intel x99 RST Treiber hingewiesen, welcher Einschränkungen beschreibt wenn man einen RAID Verbund aufbauen will.