Garmin zumo 210

Garmin Zumo Hauptbildschirm

Garmin Zumo Hauptbildschirm

Aufgrund der relativ guten Erfahrungen mit meinem Garmin Edge 705 und dem recht positiven Medienecho entschloss ich mich mir speziell für die Motorradnavigation das Garmin zumo 210 zuzulegen. Zwar ist die Anschaffung nicht ganz billig, die aktuelle Konkurrenz (wie z.B. das TomTom Urban Rider) glänzt aber dafür mit schlechterer Ausstattung.

Lieferumfang

So findet sich im Lieferumfang das Gerät nebst separatem (!) Akku, diverse Schnellanleitungen, umfangreiches Montagematerial für Motorrad (inkl. Stromversorgungskabel), Autohalterung, USB Kabel und Software DVD. Ein ausführliches Handbuch war leider nicht beigelegt, kann aber bei Louis als PDF heruntergeladen werden. Auf der Garminseite sieht es eher mager aus, kein Wunder ist das Produkt auch erst seit wenigen Wochen auf dem Markt. Als Zubehör bietet Garmin optional noch einen externen TMC Empfänger für rund 60 Euronen, was für Motorradtouren imho aber keinen Sinn Macht. Das zumo 210 bietet außerdem einen microSD Karten Slot (dzt. max. 4GB Karten), eine Karte selbst befindet sich nicht im Lieferumfang.

Die mitgelieferten Halterungen (aka Cradle) für Motorrad und Auto sind passiv ausgelegt, das Garmin wird über die miniUSB Buchse geladen. Für’s Motorrad ist die Buchse in Gummi gehüllt um die Wasserdichtheit zu gewährleisten.

Kartenmaterial

Das Garmin zumo 210 ist baugleich mit dem 220, der Unterschied besteht ausschließlich im Umfang des Kartenmaterials. Während letzteres mit einer Gesamteuropakarte (45 Länder) ausgeliefert wird, hat das 210er nur Zentraleuropa mit 21 Ländern dabei. Aufgrund der 4GB internen Speicher lassen sich auch problemlos große Karten installieren.

Let’s Go

Das Kartenmaterial ist vorinstalliert und aktiviert, der Akku ist vorgeladen, es kann das daher Gerät sofort in Betrieb genommen werden. Nachdem Starten darf man noch einige Grundeinstellungen vornehmen bevor der Spaß beginnen darf. Übrigens glaubt sich das Navi im Factorymodus solange nicht zumindest einmal erfolgreich die eigene GPS Position ermittelt wurde…

Die mitgelieferte Autohalterung ist anfangs etwas schwergängig, hält das etwa 200g schere Navi aber mittels stabilem Saugnapf fest an der Windschutzscheibe. Garmin liefert auch eine Bodenplatte mit Doppelklebefeld mit um den Saugnapf an Nichtglasflächen sicher zu montieren. Für die Montage am Motorrad muss das Cradle mit dem RAM Adapter verbunden werden was aufgrund von billigen Kreuzschlitzschrauben mit gesicherten Muttern einiges an Kraft erfordert. Der RAM Adapter wiederum wird mittels Zwischenstück mit einer Aufnahme am Lenker oder Spiegel verbunden.

Wer übrigens den Anschluss des Garmins über das mitgelieferte Kabel am Bordnetz seines Motorrads sucht, sollte sich diesen Thread zu Gemüte führen. Dort ist beschrieben, wie man mittels Lastrelais den Anschluss an das Bordnetz über Zündungsplus herstellt, sodass das zumo bei gezogenem Zündschlüssel nicht die Batterie leer saugen kann.Das mitgelieferte Anschlusskabel von Garmin besticht durch offene Kabelenden, integriertem Spannungswandler und Sicherung und kann sowohl für 12V als auch 24V betrieben werden.

Alternativ kann man natürlich auch einfach den zumo Akku wechseln und den Bordanschluss ganz sein lassen.

Um unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden, bietet das zumo Profile für Motorrad, Roller, Auto sowie Radfahrer und zu-Fuß-Geher von Haus an. Dabei werden verschiedene Einstellungen sinnvoll gesetzt, zusätzlich hat man auch die Möglichkeit diese manuell anzupassen.

Navigation in der Praxis

Aufgrund des kompakten Gerätes ist das Display nicht sonderlich groß (knapp 9cm Diagonale) weshalb man öfters die Zoomfunktionen nutzt um einen Überblick zu erhalten, was im Einsatz am Motorrad nicht vorrangig ist. Da zählen das sehr helle Display, die gute Menüführung optimiert auf Handschuhfinger sowie gute Menüstrukturierung viel mehr.

Bei der Zieleingabe wird das Alphabet (inkl. Sonderzeichen) in fünf Blöcke zu je 10 Zeichen geteilt angezeigt um so extra große Tasten bereitzustellen – dies übrigens unabhängig vom eingestellten Modus. Entsprechend umständlich kann die Eingabe von längeren Ortsbezeichnungen werden.

Während der Routenführung werden weder Satellitenstatus noch Akkuanzeige dargestellt, einen Fahrspurassistent vermißt man völlig. Speziell für Motorradfahrer wichtig ist die permanente Anzeige der aktuellen Geschwindigkeitsbeschränkung. Beim „Lesen“ der Straße übersieht diese Art der Verkehrszeichen recht „schnell“. Einwandfrei funktioniert auch das Tunnelrouting mittels Interpolation auf Basis der zuletzt gefahrenen Geschwindigkeit.

Eine nette Funktion ist auch die Überwachung der gefahrenen Kilometer und entsprechende Tankwarnung, sollte man beim Navigieren mal vergessen sich die Tankanzeige des Motorrads näher anzusehen.

Erwähnenswert ist auch die „Wo bin ich?“ Funktion. Diese zeigt die GPS Koordinaten an (gut zu gebrauchen im Falle einer Panne) und bietet zudem alle wichtige POIs ind er Nähe wie Krankenhäuser, Polizeistationen oder Tankstellen.

Die Erkennung, dass man von der vorgegebenen Route abgekommen ist und die Neuberechnung funktionieren beide reibungslos und flink. Die Sprachausgabe erfolgt rechtzeitig, klar und deutlich und kann in mehreren Sprachen gewählt werden, in Deutsch als weibliche (default) oder männliche Stimme. Im Automodus wird der integrierte Lautsprecher benutzt, der bei 100% Lautstärke sehr blechern, übersteuert klingt.

Fazit

Im Bereich der Motorrad Navis gibt es bislang recht wenig Auswahl: der Markt wird beherrscht vom Garmin zumo und dem TomTom Rider in den unterschiedlichen Ausführungen, wobei sich deren Modelle grundsätzlich um die Spitze matchen. Mein Haus-&Hof Navi von Medion leistet um den halben Preis ebenso gute Dienste, leider gibt es das bis dato nicht in einer wasserdichten Ausführung.

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