Kondenstrockner DIY Reparatur

ein Kondenstrockner ist neben einer Waschmaschine ein nahezu unersetzlich gewordene Haushaltshilfe – sofern sie denn funktioniert. Moderne Wäschetrockner werden mit einer Reihe von Sensoren ausgestattet, die allerlei Betriebswerte erfassen um ein optimales Trocknungsergebnis bei minimalem Ressourceneinsatz zu gewährleisten.

Im Falle eines Kondenstrockners wird der Wäsche die Feuchtigkeit mit Hilfe von Warmluft sukzessive entzogen. Um das Wasser aus der Luft zu bekommen wird diese abgekühlt – das Wasser kondensiert und wird aufgefangen und, je nach Betriebsart, in einem Behälter gesammelt oder über einen Kanalanschluss direkt entsorgt.

Soweit so gut. Solange er denn arbeiten will. Ein Trockner bedarf jedoch regelmäßiger Wartung um erwartungsgemäß seine Leistung zu bringen. Dabei ist vor allem auf Reinigung des Gerätes und Entfernung von Gewebefasern und Staub zu achten. Zwar gibt es dafür entsprechende Siebe, die nach jedem Trockungsvorgang zu säubern sind, speziell wenn man Haustiere sein Eigen nennt, ist es aber empfehlenswert zumindest einmal jährlich eine gründliche Reinigung vorzunehmen.

Wenn das Gerät einmal nicht so richtig will, ist in vielen Fällen eine simple Reinigung der erste Schritt zur Fehlerbehebung. Oft werden von den Geräten Fehler angezeigt, die auf ein verstopftes Sieb, Wärmetauscher oder einen vollen Kondensatbehälter hinweisen (letzteres nur wenn kein Kanalanschluss). Hat man diese kontrolliert, gereinigt und für gut befunden, der Trockner gibt sich aber störrisch mit dem selben Fehler, so empfiehlt sich eine Grundreinigung vorzunehmen – im übrigen macht der Werkskundendienst auch nichts anderes…

Exemplarisch sei die Grundreinigung am Typ AEG Lavatherm 57520 gezeigt. Der grundsätzliche Aufbau eines Kondenswäschetrockners ist auch bei anderen Herstellern ähnlich, lediglich die Anordnung der einzelnen Komponenten kann variieren.

Und los…

Bevor man beginnt am Gerät zu arbeiten ist auf alle Fälle dafür zur sorgen, dass selbiges vom Stromnetz getrennt wird. Sonst besteht Gefahr eines Stromschlags!

Bild1: Der offene Trockner von oben.

Bild1: Der offene Trockner von oben.

Der erste Schritt ist die Demontage der Seitenwände sowie des Deckels. Erstere sind auf der Geräterückseite jeweils mittels zwei Kreuzschrauben befestigt, am vorderen Rand nur eingeclipst. Der Deckel ist mittels zwei Schrauben und der Rückseite unten fixiert, vorne ist er ebenfalls nur eingeclipst.

Bild 1 zeigt den bereits geöffneten Trockner. Die Bedienblende zeigt nach oben. Der weiße Behälter links sammelt das Kondensat. Mittig an der Querstrebe montiert ist ein kleiner Metallbesen, der per Feder auf die Trommel gepresst wird. Dies dient zur Ermittlung der Wäschefeuchtigkeit mittels Messung des ohmschen Widerstandes. Der schwarze Streifen entlang der Trommel ist der Riemenantrieb. Rechts oben befindet sich die Steuereinheit.

Aus dieser Perspektive sollten noch keine großen Unsauberkeiten erkennbar sein.

Bild 2: Antrieb und Pumpe.

Bild 2: Antrieb und Pumpe.

Bild 2 zeigt die von hinten gesehen linke Seite des Trockners. Mittig sehen sie den Elektromotor der mittels starker Feder Richtung Gehäusewand gezogen wird. Dadurch wird gleichzeitig durch die starr verbundene Umlenkrolle der Antriebsriemen gespannt. Der Motor treibt auch das Gebläse an.

Unterhalb des Motors als schwarzes Plastikteil zu sehen befindet sich der Sumpf. Hier wird alles Wasser, dass sich im Gerät befindet gesammelt. Daher führen auch alle wasserführenden Schläuche zur Pumpe, die direkt im Sumpf liegt.

Links von der Pumpe sieht man ein weißes Viereck aus Styropor – der Schwimmer. Für die Grundreinigung sind sowohl Pumpe als Schwimmer auszubauen. Letzterer wird mittels Riemen niedergespannt der für eine Reinigung ebenfalls auszuclipsen ist. Der Schwimmer schwimmt am Sumpfwasser und steuert ab einem gewissen Wasserstand mittels Mikroschalter die Pumpe an. In der Schwimmerkammer sammelt sich gerne Schmutz der auf alle Fälle zu entfernen ist, das sich im Sumpf befindliche Wasser ist kein Grund zur Besorgnis, sofern der Schwimmer noch nicht den Anschlag erreicht hat (Mikroschalter geschlossen). Ist dies der Fall – deutet dies darauf hin, dass die Pumpe nicht arbeitet.

Die Pumpe selbst ist mittels vier Plastiklaschen eingeclipst. Bevor man diese löst, sollte man die beiden elektrischen Kontakte des Kabelbaums sowie die beiden Wasserschläuche abziehen. Das entfernen der Pumpe ist eine Fummelei, aber mittels Schraubenzieher können die Laschen vorsichtig aufgebogen werden.

Bild 3: Ausgebaute Pumpe.

Bild 3: Ausgebaute Pumpe.

Unterhalb der Pumpe sammelt sich gerne der Schmutz – nicht umsonst nennt man den Bereich eben auch „Sumpf“. Bild 3 zeigt die Maschine mit ausgebauter Pumpe und ausgeclipstem Schwimmer.

Die Pumpenschläuche sollten sicherheitshalber gleich mal durchgeblasen werden.

Der graue Bauteil ganz rechts im Bild zeigt das Gebläse, das kalte Raumluft ansaugt und über den Wärmetauscher / Kondensator bläst, wo die warme feuchte Luft damit abgekühlt wird. Die warme Luft befindet sich während des Betriebs des Gerätes in einem geschlossenen Kreislauf. Entsprechend arbeitet ein Trockner in kühler Umgebung besonders effizient.

Die Pumpe selbst war bei diesem Gerät vom Typ Askoll 291003 – ein italienischer Zulieferer der fast alle etablierten Produzenten beliefert, als Ersatzteil deshalb auch leicht zu bekommen.

Man kann diese zwecks Reinigung noch etwas weiter zerlegen. Auf der Unterseite ist der Gehäuseboden wiederum nur eingeclipst. Öffnet man diesen fällt einem das Schaufelrad sowie der Permanentmagnet entgegen – eben eine typische Elektropumpe einfachster Bauweise.

Hat man all diese Reinigungsschritte vorgenommen, beginnt soweit der Zusammenbau: Einbau und Anschluss der Pumpe und des Schwimmers in umgekehrter Reihenfolge. Mehr ist hier nicht zu bewerkstelligen.

Der Luftkreislauf

Bild4: Luftführung und Heizung.

Bild4: Luftführung und Heizung.

Widmen wir uns nun der Luftführung auf der Geräterückseite. Dieser ist durch eine Verblechung in der Form einer Bababafigur abgedeckt. Die entsprechenden Kreuzschrauben sind von oben nach unten zu öffnen. Es kann sein, dass sich im unteren Bereich Wasser gesammelt hat, daher sollte zum Schluss ein Gefäß untergestellt werden. Den Grund dafür zeigt das nächste Bild.

Im unteren Bereich wird die abgekühlte Luft angesaugt und nach oben über die Heizung in die Trommel geblasen. Bild4 zeigt die Heizung mittig, unten rechts den Ventilator in Form eines Schaufelrades. Im Bild sind alle Teile bereits gereinigt. Dieser Bereich ist auch sehr oft verschmutzt, vor allem auf der Innenseite der abgenommenen Verblechung – ein Falle für eine gründliche Reinigung. Dabei darauf achten, dass die umlaufende Gummidichtung nicht beschädigt wird.

Das schwarze Gummi unterhalb der des Lüfterrades soll verhindern, das eventuell Kondensierte Restfeuchte durch die Luftverwirbelung wieder aufgenommen wird. vielmehr sollte es durch das Abflussloch in den Sumpf gelangen. Dieses Loch daher unbedingt von Schmutzpartikel säubern.

Ende gut….

Im Grunde genommen ist man dann auch schon an einem Punkt angelangt wo man ohne vollständigem Auseinanderbau – inklusive Demonatage der Trommel – nicht mehr weiterkommt, weshalb ich hier den Artikel schließe. Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.

Mit etwas Geschick hat man sich dadurch eine dreistellige Summe beim Kundendienst erspart und das Gerät läuft wieder einwandfrei für das nächste Jahr.

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