Bevor ich in medias res gehe, das unbedingt Notwendige:
Es wird keinerlei Haftung übernommen für irgendwelche direkte oder indirekte Schäden die im Zusammenhang mit der in dieser Beschreibung vorgestellten Aufbauanleitung zu bringen sind. Jeder Benutzer handelt eigenverantwortlich und sollte sich tunlichst an die den Produkten beiliegenden Handbücher halten.
Nachdem das geklärt wäre – was ohnehin für alle hier über diese Webseite publizierten Inhalte gilt – sollte man sich mal folgende Dinge zurecht legen, bevor man mit den eigentlichen Auspack- und Aufbauarbeiten beginnt:
- Uhrmacherwerkzeug: Das sollte man trotz schraubenloser Gehäuse auf alle Fälle bei der Hand haben. Dazu zählen diverse Schraubendreher ebenso wie ein Set unterschiedlicher Zangen und ein Seitenschneider.
- Kabelbinder. Am besten in schwarzer Farbe, unterschiedlicher Größe.
- Antistatik Vorrichtung. Praktisch alle Teile die man anfassen wird reagieren höchst allergisch auf elektrische Entladungen. Am einfachsten ist es auf irgendwas zu greifen, dass mit der Potentialausgleichsschiene des Hauses verbunden ist, z.B. Heizkörper
- Keine linken Hände. Wer es sich nicht zutraut, sollte lieber die Finger davon lassen und einen Fachmann engagieren.
Alles klar? Dann kann’s ja losgehen…
Mainboard, CPU und RAM
Beginnen sollte man mit der CPU, die man vorsichtig in die LGA Fassung einsetzt. Man kann dabei eigentlich wenig falsch machen. Zuerst wird die Halterung geöffnet, und die Plastikabdeckung entfernt. Danach die echte CPU vorsichtig einsetzen, nicht aufdrücken. Durch entsprechende Einkerbungen und Pfeilmarkierungen gibt es nur eine Möglichkeit die CPU korrekt zu platzieren. Danach wird die Halterung verschlossen wodurch die CPU Pins in die dafür vorgesehenen Kontakte gepresst werden.
Nun wird der CPU Kühler mit dem Namen Alpenföhn montiert. Die beigelegte Anleitung ist eigentlich selbsterklärend. Zuerst die Schrauben mit der Platte auf der Unterseite der Platine befestigen. Danach die CPU mit der mitgelieferten Wärmepaste dünn bestreichen, am Rand noch ein paar Millimeter frei lassen, weil sich die Paste durch den Anpressdruck ohnehin auf der CPU verteilt. Obwohl Wärmeleitpaste i.a. nicht leitfähig ist, sollte man doch vermeiden, dass diese überall von der CPU auf die Fassung quillt.
Der Lüfter kann übrigens beliebig ausgerichtet werden, wobei ich mich auf eine vertikale Ausrichtung mit Lüfter zur Seite der RAMs entschieden habe. Dies hat den Vorteil, dass diese durch den konstanten Luftstrom gleich mitgekühlt werden. Der Kühler selbst wird mittels Gummiverbinder auf den Kühler gesetzt und sogleich mit dem entsprechenden Mainboardanschluss verbunden.
Schließlich werden noch die beiden RAM Module eingesetzt. Darauf achten, dass gemäß Handbuch auch die richtigen Slots gewählt werden, um das Dual Channel RAM voll auszunutzen (der erste und dritte Slot von der Systemvorderseite aus gesehen).
Gehäuse
Als nächsten Schritt sollte man das Gehäuse vorbereiten auf den Einsatz des Mainboards. Dazu ist erstmal die hintere Anschlussabdeckung einzusetzen. Diese versorgt einerseits die Anschlüsse mit den entsprechenden Beschreibungen, andererseits wird der Gehäuseausschnitt auf der Rückseite damit verschlossen. Am einfachsten funktioniert dies, wenn man das Gehäuse flach vor sich niederlegt.
Nun werden noch die fehlenden Distanzschrauben im Gehäuse für die Mainboardaufnahme montiert (an Schrauben fehlt es übrigens nicht; sowohl Gehäuse als Mainboard liefern reichlich Material). Im Bereich der PCI Slots verzichtet Asus dabei auf eine der Schraubenöffnungen – entsprechend sollte man auch keine Distanzschraube einsetzen, da diese sonst auf den Leiterbahnen aufsitzen würde; ein Kurzschluss wäre die fatale Folge.
Auf der Unterseite des Gehäuses kann man auch gleich die Montageschiene für das Netzteil aufschrauben, der Einbau des selbigen erfolgt später. Spätestens hier benötigt man einen Kreuzschraubendreher – vorbei mit der schraubenlosen Montage.
Einsetzen und Anschluss des Mainboards
Nun kann man das vorbereitet Mainboard im Gehäuse einsetzen und anschrauben. Darauf achten, dass die Schrauben nicht zu fest gedreht werden, da sich auch das Mainboard ausdehnen muss.
Als nächstes sollten die vom Gehäuse bereit gestellten Anschlüsse mit dem Mainboard verbunden werden. Dazu eignen sich hervorragen zwei Kabelbinder die die Kabel entlang der vorgestanzten Schlaufen zur Unterseite des Mainboards führen. Dort wird mittels Asus Q Connector der Anschluss selbst vorgenommen. Ein „G“, „-“ oder „0“ bezeichnet dabei immer den Minuspol.
Der Front USB 3.0 Anschluss wird dabei mittels bereits vorinstalliertem Standard USB Kabel über die oberen Wasserkühlungsausgänge nach hinten geleitet und mit einem der externen Mainboardanschlüsse verbunden.
Von den Gehäuselüftern wird nur der schwarze, unbeleuchtet am Heck mit dem Mainboard direkt verbunden, sowohl der Front- als auch der Toplüfter sind zwar beleuchtet aber mit konstanter, wenn auch niedriger Drehzahl fix eingestellt.
Beim Front SATA Anschluss ist darauf zu achten, dass dieser am besten mit einem der blauen Stecker verbunden wird. Die weißen sind explizit für SATA6 vorgesehen, der schwarze ist der JMicron Raid Stecker.
Schließlich kann man auch gleich noch die Backplane mit den zusätzlichen SATA/USB Steckern mit dem Mainboard verbinden. Die Steckerleiste wird optimaler Weise dabei in den untersten Erweiterungsslot eingesetzt. Die Slotbleche kann man am besten mit einem Schraubendreher an der Lasche nach rechts zur Seite drücken – ohne sich den Fingernagel zu brechen. Hier hat Thermaltake gespart, da gibt es weit komfortablere Lösungen mittels Klemmen.
HDD & SSD
Nun zur Montage der Festplattte und der SSD. Dazu bietet das Thermaltake recht praktische Rahmen, die sich einfach in die dafür vorgesehenen Käfige stecken lassen. Damit wird die Montage zum Kinderspiel. Die Festplatte sollte mittels den SATA6 Kabeln an den weißen Steckern angebunden werden. Das gewählte SSD Modell hat noch ein SATA3 Interface.
Aus Gründen der besseren Wärmeableitung habe ich für die Festplatte den untersten Slot gewählt. Dort ist es am kühlsten (simple Physik: warme Luft steigt auf, kalte fällt zu Boden). Zudem wird sie direkt vom Frontlüfter mit Frischluft versorgt. Im dritten Slot befindet sich das SSD. Dadurch bleibt genügend Platz zwischen den beiden Laufwerken um die warme Abluft der Festplatte abzutransportieren. Andererseits wird so auch die SSD noch per Frontlüfter gekühlt.
Noch ein Wort zur Konvektion: Das Thermaltake Konzept sieht vor, dass kühle Luft von vorne unten in das Gehäuse geblasen und über die rückwärtige Ecke (sowohl nach hinten, als auch nach oben) aus dem Gehäuse transportiert wird. Das Netzteil saugt seine Luft über den Gehäuseboden an und bläst diese nach hinten aus dem Gehäuse. Die gewählte Grafikkarte saugt Luft über einen eigenen Lüfter an und leitet diese über das Slotblech ebenfalls nach hinten aus dem Gehäuse. Alle verwendeten Lüfter drehen mit niedriger Drehzahl, weshalb die Lärmbelastung sehr niedrig ausfällt.
Plant man auch den Einbau eines optischen Laufwerks, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt. Optimaler Weise sollte ebenfalls ein Laufwerk mit SATA Anschluss gewählt werden, aus Komfortgründen in einer der oberen Bays. Dazu ist das Frontpanel abzunehmen, was sich durch Ziehen am unteren Bereich relativ einfach bewerkstelligen lässt. Gut gemacht: Thermaltake hat das gesamte Frontpanel mit Staubfiltern ausgesattet.
Grafikkarte
Als einer der letzten Schritte wird die Grafikkarte eingesetzt. Gemäß Handbuch wird empfohlen den PCIe x16 Slots nebst der CPU zu verwenden. Dadurch belegt die Grafikkarte von oben gesehen den zweiten und dritten Erweiterungsslot. Sie Sapphire wird übrigens über zwei 12V Stecker zusätzlich direkt mit dem Netzteil verbunden.
Netzteil
Bevor man das System nun das erste Mal starten kann, bedarf es noch der Installation des schwersten Teils: der PSU, auf deutsch Netzteil. Das Enermax wird dabei so eingebaut, dass der Lüfter nach unten zeigt. Er soll vom Boden kalte Luft ansaugen und durch das Netzteil nach draußen blasen.
Leider gab es dabei ein paar Probleme, da das Lüftergitter mit der hinteren Gehäuseschiene kollidierte. Ein wenig Nachbessern mit einer Metallfeile verbunden mit etwas Nachdruck verhalfen dem Netzteil zu seiner endgültigen Parkposition. Mittels der eingangs erwähnten Schiene im Gehäuseboden lässt sich das Netzteil zusätzlich sicher fixieren.
Das Enermax der Pro Serie kommt entgegen des Typs Modu mit fix montierten Kabeln. Diese sind noch dazu relativ kurz, weshalb sich das Netzteil nicht für einen Big Tower empfiehlt. Speziell beim separaten +12V Kabel für das Mainboard wird es von der Länge her knapp, da sich dies oberhalb der CPU befindet. Ansonsten geht man bei der Verkablung ähnlich vor wie zuvor bei den Datenschnittstellen. Mittels Kabelbinder werden diese an Gehäuseteilen fixiert.
Finale – Softwareinstallation
Nun beginnt der eigentlich schwierige Part, nämlich die harte Ware mit der notwendigen Software zu versorgen. Grundsätzlich ist auf alle Fälle ein 64 Bit Betriebssystem zu empfehlen. Effektiv gibt es kaum einen Grund, noch auf veraltete 32 Bit Technik zu setzen, welche schon alleine die 4GB RAM nicht voll nutzen kann. Windows 7 x64 ist stabil genug und seit Vista x64 gibt es auch eine breite Treiberunterstützung. Für jene Programme, die noch immer nicht auf x64 laufen, bietet sich eine Virtualisierungssoftware an.
Probleme gab es bei Daemon Tools Lite, die sich leider nicht dazu bewegen ließen, unter x64 zu laufen. Daher bin ich gleich zu Slysofts Virtual CloneDrive gewechselt, welches keinerlei Probleme zeigte.
Danke sehr an den Webmaster.
Gruss Daniela