PC 2010 Kapitel 1: Konzeption

Alle Jahre wieder… Nein, das soll kein vorweihnachtliches Post werden, vielmehr handelt dieser Artikel von der ewigen Suche nach dem neuesten, state of the Art PC System, das trotzdem brieftaschenkompatibel sein sollte.

Nachdem mein altes System bereits mehr als vier Jahre auf dem Buckel hatte – was für Office Arbeit genauso wie für Spiele mit mittlere Auflösung vollkommen reicht, immerhin bietet der Core Duo CPU nach wie vor einiges an Leistung – stand ich wieder mal vor der Qual der Wahl. Die ökonomische Restriktion war schnell gefunden: mehr als rund €1500.- sollte das System auf keinen Fall kosten, eher weniger.

PC oder Mac?

Apples sind chic und in. PCs sind bieder und billig.

Beides Klischees, die sehr gut die entsprechenden Käufergruppen bedienen. Nichts davon entspricht notwendiger Weise der Realität. Also steht mal ordentliche Internet Recherche an.

Für den Apple sprach vor allem das Betriebssystem und die sehr intuitive Bedienung. Das Image einen Mac zu besitzen war mir persönlich völlig egal, schließlich steht das gute Stück zu Hause wo es abgesehen von meinem Hund – und das auch nur um meine Aufmerksamkeit zu erhaschen – kaum jemanden in der Familie interessierte.

Also gleich mal den Webshop angesurft und schnell die einzig mögliche Auswahl getroffen. Der MacPro beginnt bei über zweitausend Euro, so bleibt nur ein iMac. Auch hier gibt es nur zwei Modelle im preislich selbst gesetztem Rahmen. Beide mit einer relativ alten Core i3 CPU. Nur beim €1499.- gibt es die Möglichkeit auf eine Core i5 CPU um wohlfeile €180.- Aufpreis umzusteigen – schlicht ein Nepp. Das war’s dann auch schon mit Macs.

Beim PC gibt es diverse Hersteller, die fertig konfektionierte PCs anbieten mit unterschiedlichen Austattungs- und Preisniveaus. Des weiteren gibt es natürlich auch Angebote von diversen Diskontern, wobei mich weder ersteres noch letzteres wirklich überzeugen konnte. Immerhin beim Diskonter kann man getrost auf ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis setzen.

Da ich ein System aufbauen wollte, das aber halbwegs neue Technologien zu einem vernünftigen Preis bieten sollte, entschied ich mich wieder mal zu Selbstkonfektion.

Die ganze Hardware schön verpackt auf einen Blick

Die ganze Hardware schön verpackt auf einen Blick

Komponentenauswahl

Es sollte ein System sein, das halbwegs aktuelle Komponenten aufweist. Brandaktuell sind dabei vor allem Support für USB3 und SATA6. Außerdem erleben die SSDs gerade eine Art Frühling, weshalb ich als Bootplatte an eine möglichst schnelles Exemplar dachte, das von der Kapazität etwa im 60GB angesiedelt sein sollte – je nach Preis eben. CPU seitig war der Wunsch nach Core i7 treibend, schließlich soll der PC ja einige Jährchen ohne große Aufrüstaktion durchhalten.

Nach umfangreicher Recherche, dank Geizhals, c’t und diversen Testseiten im Internet gab es eine schiere Informationsflut, wurden folgende Komponenten ausgewählt:

Gehäuse

Da ich mit meinem alten Midi Tower eigentlich ganz gut gefahren bin, war das Format relativ schnell definiert. Nicht zu groß, nicht zu laut, nicht zu klein.

Ein Freund empfahl mir, sich die Thermaltake Armor Serie mal näher anzuschauen, er hätte damit bereits gute Erfahrung gemacht. So stieß ich auf das Armor A60 als Midi Tower. Das völlig in schwarz gehaltene Gehäuse hatte einige wichtige Features die mich zum Kauf bewegten:

  • Kein Werkzeug notwendig für Ein- und Umbau von Komponenten
  • USB3 Front Support (wenngleich mangels Standard für interne Stecker mittels internem USB Kabel einfach nach hinten geführt)
  • Netzteileinbau am Boden
  • Staubfilter an Front und Boden
  • 3 Gehäuselüfter, 2 mit LED Beleuchtung, 1er PWM gesteuert

Mainboard

Das Um und Auf in Bezug auf Leistung ist die Wahl des richtigen Mainboards. Nachdem ich die CPU bereits mit Core i7 eingeschränkt hatte, fiel sehr schnell die weitere Entscheidung aus Kostengründen auf ein Board mit LGA1156 Sockel zu setzen. Ich entschied mich schließlich für das nicht ganz billige Asus P7P55D-E Pro, welches USB3 Support über eine PLX Chip Lösung bietet, die beide PCIe x16 Lanes zur Verfügung stellt (für eventuelles SLI relevant). SATA6 wird ebenfalls unterstützt. Wie üblich bei Asus gibt es von dem Board auch Deluxe und Premium Varianten mit entsprechend erweitertem Funktionsumfang.

CPU

Nachdem das Mainboard ausgewählt wurde, kam für mich nur noch die Core i7 870 in Frage. Es gibt von dieser CPU auch eine Version „S“ mit niedrigerem TDP, aber auch entsprechend höherem Preis. Leistungsmäßig befindet sich die CPU im obersten Bereich der LGA1156er Prozessoren.

Da die Intel Lüfter der boxed CPUs eher als laut und ineffizient gelten, wurde gleich ein Alpenföhn Nordwand mit angeschafft. Der bietet über 5 Heatpipes und einem großen, PWM Lüfter genügend Kapazität auch für overclocking.

RAM

Da ich ohnehin vor hatte, ein 64Bit Betriebssystem einzusetzen, war ein 4GB RAM Kit die logische Konsequenz. Dies enthält 2 DIMMs zu je 2GB, wodurch der Dual Channel Speichercontroller optimal ausgelastet wird. Ich entschied mich dabei für Corsair RAM, das einen guten Ruf genießt.

Netzteil

Hier hat sich in den letzten Jahren Gott sei Dank einiges getan. Bei meinem alten PC hatte ich mit Enermax ausschließlich gute Erfahrung gemacht, weshalb ich diesmal wieder auf ein Teil des selben Herstellers setze. Nachdem ich den Stromverbrauch auf 500W mit den entsprechenden online Tools berechnet hatte, nahm ich das Pro87+ 500W. Dieses bietet höchstwertige Komponenten mit hervorragender Effizienz nach dem Gold Standard bei sehr leisem Lüfter.

HDD & SSD

Aktuelle Festplatten haben Größen jenseits der 500GB, entsprechend wählte ich eine 1TB Platte von Western Digital, Typ Caviar Black WD1002FAEX die bereits mit dem neuen SATA6 Interface bestückt ist. Das bringt zwar nur Vorteile bei Zugriffen auf den Cache, der ist aber auch immerhin 64MB groß. Bezüglich Geschwindigkeit liegt diese 7200er Platte im Spitzenfeld.

Da ich grundsätzlich nichts vom Windows Verfahren halte, System, Programme und Daten auf einer Partition zu mischen, lag der Wunsch nahe, für das System sogar eine eigene Hardwarelösung zu finden. SSDs erobern den Markt, also stattete ich den PC mit der Vertex 2 von OCZ aus, einer MLC SSD mit Sandforce 1200 Controller.

Grafikkarte

Bei diesem Thema scheiden sich wirklich die Geister: je nach zukünftigem Benutzerprofil kann man hier von €0.- (integrierte Chipset Grafik) bis jenseits der €500.- ausgeben. Ich entschied mich für den Mittelweg und die selbige Klasse: eine Sapphire Radeon HD5850 mit 1GB RAM wurde ausgewählt. Kurz danach erschien übrigens AMD’s Pressemeldung über die Einführung der 68XXer Serie. Da diese erfahrungsgemäß in den ersten Monaten ohnehin nicht in akzeptablen Produktionszahlen vorliegen würde, blieb ich bei der 5850 Generation.

…und Besorgung

Nachdem das System grob konzipiert war, ging es darum, die Komponenten zu besorgen. Dazu gibt es zwei „Optimierungsbedingungen“: Preis (inkl. etwaigem Versand) und Lagerstand. Der Rest ist Klixerei im Geizhals…

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1 Antwort zu PC 2010 Kapitel 1: Konzeption

  1. Adam sagt:

    Das ist ein interessanter Eintrag, ich hab zu danken. Sollte man sich mal Gedanken drüber machen. Die Seite ist generell gut zu lesen. Diesen Blog werde ich weiterempfehlen!

    Gratulation!

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