Deltaschleifer Metabo DSE 300 Intec

Wer des öfteren an schwer zugänglichen oder unförmigen Gegenständen Schleifarbeiten durchzuführen hat, der wir sich alsbald die Anschaffung eines sogenannten Delta- oder Dreiecksschleifers überlegen.
Diese meist sehr handlichen Elektrowerkzeuge weisen eine dreieckförmige, relativ kleine Schleiffläche (Ecke zu Ecke etwa 93mm) auf, wodurch eine hohe Einsatzflexibilität erreicht wird. Bei großen, monotonen Flächen wählt man dem gegenüber eher Bandschleifgeräte oder Exzenterschleifer.

Wie so oft, gibt es ein schier unüberblickbares Angebot diverser Hersteller. Viele werben mit mehr oder weniger nützlichen Eigenschaften, wie z.B. eine beleuchtete Arbeitsfläche. Dabei sollte man sich auf die wirklich wichtigen Punkte konzentrieren:

  • Standardisierter, wechselbarer Schleifteller mit integrierter Staubabsaugung
  • Starker Motor mit mind. 10.000 U/min um einen angemessenen Abtrag zu gewährleisten
  • Vibrationsarmes, handliches Gehäuse
  • Entweder Anschluss an externe Staubabsaugungsanlage oder integrierter Sammler mit Mikorfilter

Bei näherem Hinsehen trennt sich schnell die Spreu vom Weizen, vor allem bei der Motorleistung. Je nach Anwendungsgebiet kann man zwar getrost auch schwächere Geräte ins Auge fassen, muss sich dann aber mit entsprechend niedriger Abtragsleistung abfinden.

Tipp: Zum Entlacken bietet Bosch die „white:“ – line Schleifpapiere an. Diese eignet sich z.B. sehr gut, um alte Lacke oder Lasuren von Holz, Metal o.ä. zu entfernen. Dabei sollte man aber auf entsprechende Motorleistung des Schleifgerätes achten, da sonst der Restlack schnell nur verschmiert und ind das Grundmaterial eingerieben wird.

Nach eigener leidvoller Erfahrung eignen sich Billiggeräte vom Baumarkt um die Ecke höchstens um das eigene Frustpotenzial zu erhöhen. Selten bekommt man(n) für wenig Euros wirklich gute Qualität – Hände weg bei Elektrogeräten im Werte von 20 Euro oder weniger, da ist der sprichwörtliche Griff ins Klo vorprogrammiert.

Durch Zufall entdeckte ich ein Angebot beim Händler meines Vertrauens für den Metabo DSE 300 Intec. Da es das Ausstellungsstück war, war es entsprechend herabgesetzt und knapp unter 100€ angeboten. Da ich mit meinem Billigsdorfermodell ohnehin schon haderte, griff ich etwas unsicher zu. Immerhin waren knapp 100€ auch nicht zu verachten.

Bereits nach dem ersten Einsatz – 15 Jahre alte Dickschicht entfernen von Holzfenstern – wurde ich eines besseren belehrt. Mit dem Metabo und den Bosch white Blättern Kö40 ging das Entlacken ruck-zuck, und das nachschleifen mit Kö180 machte richtig Spaß. Der Schleifteller erwies sich als widerstandsfähig und kam auch mit erhöhtem Anpressdruck problemlos zu Recht. Die manuell einstellbare Drehzahl ist ein absolutes Plus, einzig die unglücklich positionierte Motorbelüftung erfordert hin und wieder ein Umgreifen. Trotzdem liegt das Gerät sehr gut in der Hand, wenngleich das Gewicht viele anfangs vielleicht abschreckt – es trägt auch zur Stabilität und Laufruhe bei.

Alles in allem ein absolut empfehlenswertes Produkt, für mich eine echte Offenbarung – mein alter 40€ Schrott ist mittlerweile in der Mülltonne gelandet, samt seinem unbrauchbaren Zubehör…

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