Was macht Mann an einem sonnigen Frühsommerwochende zur Mittagszeit?
Richtig, unserer genetischen Veranlagung folgend sorgt man(n) für Fleisch am Teller.
Nun, da in westeuropäischen Breiten das Gros der „g’standenen Mannsbilder“ dem Jagen nicht mehr mächtig ist, hat sich bisweilen die Alternative Supermarkt als brauchbarer Platz zur Beschaffung verschiedenster, köstlicher Teile toter Tiere unterschiedlicher Art etabliert. Umso wichtiger ist natürlich dessen Zubereitung, vor allem wenn das faszinierende Element Feuer den sonst unverdaulichen Brocken Eiweiß in eine saftige Mahlzeit verwandelt. Dieser Vorgang erreicht seine wohl archaischte Ausprägung in Form einer deftigen Grillerei…
Nachdem mein 19,90€ Kugelgriller aus dem Baumarkt Marke „NoName“ seinen Zenit erreichte und trotz doppelt so teurer Weber Abdeckhaube nur so vor sich hinrostete, erlöste ich ihn von seinem Schicksal und die drei Schrauben vom Halt. Innerhalb weniger Sekunden brach das Vehikel in sich zusammen und wurde sogleich in der Verpackung des Nachfolgers beim lokalen Schrottverwerter final garagiert. Fair betrachtet, hatte sich die Investition schon nach dem ersten erfolgreichen Grillabenteuer anno dazumal amortisiert, entsprechend leicht viel der Abschied.
Da stand er nun – oder besser gesagt da lagen die Einzelteile. Fein säuberlich aufgereiht, nachdem ich diese aus der kompakten Transportverpackung schälte.
Ein gutes Gerät musste es sein, kein 20€ Billigvehikel. Bei aller ökonomischen Realität, das alte Ding war viel zu niedrig für einen 1,90m Mitteleuropäer, viel zu klein für einen durchschnittliches 6 Personen BBQ und obendrein auch schwer zu reglen. Dem Internet sei Dank, braucht man keine mehrjährige Kocherfahrung um die Plus und Minus Punkte bei den aktuell angebotenen Grillermodellen zu erkennen und für sich persönlich das beste Angebot zu finden. So war es für mich selbstverständlich, dass es nur ein klassisch beheizter Kugelgrill sein konnte. Nach umfangreicher Internetrecherche in den verschiedensten Grillforen (unglaublich, welche weltweites Netz von Grillmeistern es zu geben scheint) blieben nur zwei Hersteller übrig: Outdoorchef (von dem ich bis vor der Recherche eigentlich noch nie etwas gehört hatte) und Weber – der wohl bekannstete.
Da ich mich für ein 57cm Modell entschied, wurde die Auswahl immer kleiner, also kam schließlich doch das Preisargument zum Schlagen. 200€ waren für mich die absolute Obergrenze, schließlich wäre das das Zehnfache vom alten Gerät. Wie ich feststellen musste sahen die Hersteller das anders und zwei Hunderter eher als Untergrenze. Durch Glück fand ich bei grillshop.at ein überzeugendes Angebot. Der recht innovative Rover 570 LH von Outdoorchef wurde um wohlfeile 199€ inkl. Versand und Reinigungsbürste angeboten, zu verlockend um nein zu sagen. Nach rund einer Woche schleppte der DPD Fahrer das Paket in unseren Garten…
Aufbau
Der Aufbau des Rover’s gestaltet sich als nicht allzu schwierig, in etwa 30 Minuten sollte alles erledigt sein. Werkzeug ist unbedingt erforderlich (Kreuzschlitzschrauber, Ringschlüssel) was die Anleitung leider verschweigt.
Schon beim Zusammenbauen merkt man recht schnell, dass sich der Konstrukteur etwas gedacht hat: Die Füße sind massiv und mehrfach mit der unteren Kugelhälfte verschraubt, als müssten sie eine ganze Grillsau tragen; die Schrauben sind teils selbst sichernd, teils mit Teflonunterlegscheiben versehen, um der Hitze Herr zu werden. Hinzu kommt eine Lenkrolle mit Stopper, damit der Grill einerseits nicht unbeabsichtigt davon läuft, andererseits zum Transport nicht angehoben werden muss. Die Aschebox und das Thermometer sind nicht der Rede wert – das haben andere Grills auch (was aber nicht heißt, dass sie verzichtbar wären). Wirklich innovativ ist jedoch der Halbtrichter zwischen Kohle- und Grillrost mit integrierter Auffangschale für Fett und andere Flüssigkeiten.
Dies, verknüpft mit einem halb aufmachbaren Grillrost zum unterbrechungsfreien Hinzufügen von Grillkohle, ist schlicht grenzgenial. Damit stehen eine indirekte und eine direkte Grillzone zur Verfügung – je nach Fleischart oder persönlichen Vorlieben. Die erwähnte Auffangschale ermöglicht die Verwendung von ätherischen Ölen, was noch zusätzlich den Geschmack des Grillgutes variieren lässt. Praktisch auch die eingehängte Deckel- und Werkzeughalterung. Die Größe, genauer die Arbeitshöhe ermöglicht auch für großgewachsene ein angenehmes Grillen ohne Kreuzschmerzen. Und für wirkliche Riesen, kann man beim Zusammenbau der Beine noch den einen oder anderen Zentimeter entlocken.
Alle wichtigen Teile (inklusive Grillrost) sind emailliert und hinterlassen einen durchaus hochwertigen Gesamteindruck (Schweizer Qualität). Die Luftschieber sind dank Kunststoffgriff gut und verbrennungsfrei zu bedienen.
Betrieb
Im Erstbetrieb zeigten sich dann auch die erwarteten Vorteile des Trichtersystems: in der indirekten Zone lassen sich sehr gut Speisen warm halten oder langsam erwärmen, die direkte ermöglicht ein scharfes Anbraten. Als traditionelle Einweihung des Grillers wurde auf das bewährte Bierhuhn zurückgegriffen, das mit diesem System super in etwa zwei Stunden mit toller Hautfarbe gelang. Nebenbei wurden Spieße (dank Zubehör von Weber), Schrimps und Würstchen gegrillt – das alles im Dunste von frischen Rosmarin, platziert im Auffanggefäß in der Mitte.
Die Wärmeverteilung lässt sich sehr gut regulieren, eine volle Füllung Premium Briketts reichte locker für 2,5h Grillerei, wohlgemerkt mit geöffneter Haube. Dabei hat sich der bereits erwähnte Kugelhalter als sehr praktisch erwiesen.
Fazit
Preis/Leistung stimmen, das innovative Trichtersystem (das man auch problemlos entfernen kann) und die stabile Gesamtkonstruktion in Zusammenhang mit nützlichen Detaillösungen empfehlen diesen Kugelgrill für alle angehenden Grillmeister!
Tipp: Es gibt den 570er auch in mehreren Versionen, zum Teil ohne dritter Lenkrolle und vereinfachten Beinkonstruktion. Da der Preisunterschied in Relation zum Gesamtpreis vernachläßigbar ist, würde ich auf alle Fälle die höherwertige Ausstattung bevorzugen. Das hier vorgestellte Modell verfügte noch über einen Deckelhalter, aktuell wird der Rover 570LH mit Deckelschanier ausgeliefert.
Der Rover ist ein sehr guter Grill. Bestens zu empfehlen. Wünsche Dir noch viel Spass damit.
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Kann den Grill nur weiterempfehlen. Hatte bisher keine Probleme damit.
Der Rover 570 ist ein super Grill, gerade das Trichtersystem ist klasse. Hab den noch mit Deckelschanier.
Der mit Deckelschanier war zu dem Zeitpunkt der Anschaffung leider nicht vergünstigt, würde ich sonst aber auf alle Fälle bevorzugen, weil sicherer und komfortabler.
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