Da sich digitale Spiegelreflexkameras, nicht zuletzt aufgrund rapide fallender Einstiegspreise, auch bei Amateuren steigender Beliebtheit erfreuen, wird in den verschiedenen, einschlägigen Foren immer öfter das Thema „Sensorreinigung“ diskutiert.
Da niemand ausschließlich im Reinraum seine Objektive wechselt, ist es unvermeidlich, dass Staubpartikel sich im Kameragehäuse sammeln. Bei jedem Drücken des Auslöser wird der Spiegel weggeklappt und der CMOS Sensor liegt frei um die einfallende Lichtstrahlen zu registrieren. Doch nicht nur das Licht hat freie Bahn Richtung Sensor, sondern eben auch die sich im Gehäuse befindenden Staubpartikel. Besonders hohes Risiko besteht natürlich, wenn man das Kameragehäuse zwecks Aufnahme öfters drehen muss.
Je nach Motiv (speziell bei einfärbigen großen Flächen) und Fokussierung kann dies mehr oder weniger störend wirken. Auch wenn man anfangs noch mit diverser Software solche Schönheitsfehler relativ einfach beseitigen kann, des Übel’s Grund wird dadurch nicht bekämpft.
Seit geraumer Zeit bieten Hersteller deshalb Modelle an, die eine automatische Sensorreinigung durchführen. So z.B. bei der Canon EOS 400D, die bei jedem Ausschalten eine durchaus effektive Ultraschallreinigung durchführt.
Nun, auch dies ist natürlich nicht der Weisheit letzter Schluss. Entsprechend gibt es unzählige Empfehlungen selbsternannter Profis, wie hier am besten vorzugehen ist. Auch viele Einzelhändler haben diese „Marktlücke“ entdeckt und verlangen teilweise astronomische Preise für eine Reinigung.
Probleme erkennen
Wie erkennt man aber überhaupt, dass die Probleme meines Bildes an den Staubpartikeln am Sensor liegen? Nun, für Bildfehler gibt es natürlich viele mögliche Ursachen. Um den Staub am Sensor sichtbar zu machen geht man am besten wie folgt vor:
- Höchste Blende wählen.
- Manuell auf Unendlich fokussieren.
- Ein weißes Blatt Papier fotografieren.
Das Ergebnis sollte etwa wie hier aussehen.
Reinigung – Tipps & Tricks
Wer sich selbst daran wagen möchte, sollte folgende Tipps – zusammengetragen aus persönlicher Erfahrung und diversen Forumseinträgen – beachten:
- Tatsächlich wird nicht der Sensor gereinigt, sondern vielmehr die darüber liegende Mehrschicht-Glasplatte. Der Sensor kann also nicht direkt beschädigt werden.
- Ein Zerkratzen des Glases ist aber durchaus möglich, daher auf keinen Fall mit grob mechanischen Methoden arbeiten (abscharben o.ä.).
- Bei der Reinigung mit diversen Flüssigkeiten besteht stets die Gefahr, dass Schlieren auf dem Glas zurückbleiben. Dies ist besonders der Fall, wenn die Flüssigkeit einen hohen Wasseranteil aufweist.
- Glauben Sie niemals blind irgendwelchen Marketingversprechungen über die totale Reinheit. Auch sind Reinigungssets oft mit hohen Kosten verbunden – logisches Denken schützt vor reiner Abzocke.
- Beim Arbeiten mit Druckluft darauf achten, dass auch diese selten 100% trocken ist.
- Bei vielen Methoden ist ein mehrmaliges Anwenden notwendig und sinnvoll.
- Vermeiden Fingerabdrücke auf dem Glas, Fettreste sind nur schwer zu beseitigen.
- Es empfiehlt sich mit einer externen Stromversorgung zu arbeiten, da das Wegklappen des Spiegels und das Öffnen des Verschlusses Energie verbraucht. Bei einigen Modellen ist das sogar Voraussetzung.
- Eine 100% Reinigung ist nicht möglich, da bei der Herstellung zwischen dem Schutzglas und dem Sensor oft Staubpartikel gepresst werden, die natürlich nicht mehr beseitigt werden können.
Welche Reinigungsart ist nun die Beste?
Darauf kann und will ich keine pauschale Antwort geben. Viele schwärmen vom Abpinseln mit hochprozentigem Alkohol. Andere wieder schwören auf Druckluft. Das aus meiner Sicht interessanteste Verfahren ist sicherlich die Discofilm Variante.